Donnerstag, 28. Juli 2011

Tag 62 - ZDF

Zahlen, Daten, Fakten
Der KM Stand zeigt 15'200 km an, Durchschnittsverbauch 8,8 L/100 km
Bis heute keinen Unfall und Pannen, nur eine paar kleine Kratzer von einer Mauer und von Büschen.
Wir sind zufrieden und streiten uns kaum ;-)

Abschied von Zentralasien

Mit herrlichen Sonnenuntergängen im lauen Abendwind (ca 25 Grad) verabschiedet sich Zentralasien. Das Gebirge und der Fluss Ural wird als Grenze angesehen. Atyrau, an diesem Fluss liegend, ist eine Industriestadt für die Energieförderung. Hier hängen viele Westler rum, das Angebot an Bier und Pubs unüberschaubar.
Wir werden voraussichtlich morgen über die russische Grenze kommen. Anschliessend in ca 3 Tagen über Volgograd in die Ukraine einreisen.

Schattenstrassen

Wer die Wahl hat, hat die Qual. Je mehr Pisten neben der offziellen Strasse sind, desto erbärmlicher ist ihr Zustand. (Löcher bis 1m Tiefe, auch mit unserem LandCruiser nicht passierbar!) Auch auf den Sandpisten legen wir kaum mehr als 40 km/h zurück. Nach 2 Tagen ist unser Auto aussen und innen über und über mit Staub bedeckt.

Wieder mal Karten-Irrtum

Auf unserer Karte (Massstab 1:2'000'000) ist die Strasse von Aral bis nach Quandyagash als zweitbeste Strasse eingezeichnet. Wir fragten in Aral nach dem Weg und alle sagten, es sei möglich. Wir bemerkten ca 50 km nach der Abzweigung von der M32, dass der offizielle Weg wohl über Quarabutag und Aktöbe führen würde.
Die Menschen in den Weilern zeigten uns in wilden Gesten, dass der Weg einfach nach Norden gehen würde. (Zum Vergleich: wir fuhren auf diesen Wegen eine Strecke wie von St. Gallen nach Genf) Wir folgten einem Feldweg, entlang einer neuen Gasleitung.
Unterwegs wurden wir einige Male von Unterhaltstruppen kontrolliert.

Camargue-Feeling 2

Rund um Kyslorda ist es recht sumpfig. Die Teiche scheinen fischhaltig zu sein, sogar der Taxifahrer schaltet eine Pause ein. Uns erinnert es stark an Südfrankreich, einfach ohne Menschen und Hütten.
Kein Wunder schliesslich hat Kasachstan doppelt so viele Einwohner wie die Schweiz, ist aber das 8. größte Land auf der Erde.

Camargue-Feeling 1

Gütertransporte in Kasachstan

Von Bishkek herkommend wunderten wir uns über die wenigen Lastwagen. Vielleicht liegt es daran, dass es kaum Handel gibt zwischen den beiden Ländern.
Kurz vor Aral verstanden wir warum. Fast alle Güter sind auf der Bahn, Alt-Bundesrat Leuenberger hätte Tränen in den Augen. Die Kompositionen sind meistens über 100 Wagons lang.

Sauran - Reste einer versunkenen Stadt

Genau wie Merv (Turkmenistan) ist Sauran eine der ganz wichtigen Handelsstädte im Mittelalter auf der Seidenstrasse gewesen. in beiden Städten sind nur noch Reste von Stadtmauern zu sehen. Die Grösse ist aber atemberaubend, viel größer als die Altstadt Luzern.
Heute fegt der Wind durch die verlassene Gegend. Wir sind weit und breit die einzigen Menschen, es ist über 40 Grad heiss.

Anstatt Kühe - Kamele

In Turkmenistan waren wir noch ganz aufgeregt, als wir Kamele sahen. Hier in Kasachstan, wird man ihrer fast überdrüssig, es sind einfach so viele. Sie liegen oft auf der Strasse und sind dann ganz langsam, bis sie endlich weg sind.

Türkistan - Wichtiges Gebäude

Türkistan (Kasachstan) - die Stadt aller Türken; so hatte uns der Führer des Mausoleum von Khoja Ahmad Yasavi, einem Propheten, erklärt. Die Moslems verehren das Grabmal sehr und eine Reise hierher ist fast so wichtig wie eine nach Mekka.
Der Basar dieser Stadt war am Sonntag so vollgestopft, wie der Bahnhof von Zürich zur Rush Hour. Sonst liegt das kleine Städtchen dösend in der Mitte der kasachischen, heissen Steppe.

Pferdetransport auf kasachisch

Verschiedentlich haben wir Tiertransporte gesehen. Nicht nur Pferde sondern auch Kamele. Das beste konnten wir nicht fotografieren, ein kleiner blauer Lastwagen mit 5 aufgezäumten und gesattelten Pferden.

Melonenberge

Berge von Melonen am Strassenrand, auf Lastwagen, im Basar und in den Ladas. Diese Frucht begleitet uns seit dem Iran. Aber die "STAN" Länder toppen den Iran locker. Wir haben die Einwohner liebevoll auf "Melonenfresser " getauft.

Der Lastwagen, der ...

... ein Rad verlor. Kaum in Kasachstan schon hatten wir einen grossen Schrecken!
Einige Sekunden nachdem dieses Foto im Kasten war, rollte das linke Hinterrad einfach davon. Die Achse krachte auf den Boden und sprühte Funken. Auf der rechten Kurvenseite hatte es genügend Platz und die Ladung hatte trotz abenteuerlicher Schichtung seinen Platz behalten.

Freitag, 22. Juli 2011

Weiterreise Richtung Russland

Die Sowietunion ist hier noch so präsent mit Denkmälern, Statuen oder mit monumentalen Stadteingängen wie hier in Tokmok. Es ist eine ausgemusterte MiG-23.

Morgen, 23. Juli geht es über die Grenze nach Kasachstan. Wir sind gespannt auf die Steppe und den Strassenzustand. Man hört so einiges und im Internet gibt es zu diesem Abschnitt kaum Informationen ...

Postkartenwetter - Yssik-Köl

Heute haben wir das Gebiet vom Yssjik Köl und Central Tien Shan definitiv verlassen. Zum Abschied zeigte es sich von der besten Seite, wolkenlos und glasklar.
Die Feriensaison hat nun auch hier Einzug erhalten - endlose Blechlawinen quälen sich von Bischkek mit Einheimischen, Kasachen und Russen ins Gebirge.

Entspannung von der "Pferdefolter"

An unserem Übernachtungsort hatte es heisse Quellen, zwischen 42 und 46 oC heiss. Sie waren sehr schwefelhaltig. Es war eine Wohltat mit unseren etwas strapazierten Muskeln ins Bad zu steigen.

Vor einigen Tagen hatte es in Usbekistan ein starkes Erdbeben. Wir haben davon nichts bemerkt, ausser dass die Quelle etwas aktiver sprudelte.

"Must do" in Kirgistan - Pferdetrekking

"Must do" in Kirgistan - Pferdetrekking
In Karakul, am Ende des Yssik-Köls, am Fusse des Tien-Shan Hochgebirge bietet es sich an, dieses Abenteuer zu wagen. Spontan sagten Bianca und Florian, dass sie auch mitkommen. Dies sind 2 Reisefreunde, die wir seit Samarkand immer wieder getroffen haben. Sie sind mit einem Landrover-Mobil auf dem Weg ins Tibet und sind über ein Jahr unterwegs. ( http://www.expedreisen.at/ )

Es gäbe noch viel zu erzählen, was diesen Rahmen hier sprengt, wie z.B. dass wir einen Tag länger unterwegs waren, da die Pferde eines Morgens nicht mehr da waren.

Biancas Fazit war: Zusammen leidet es sich leichter.
Wir möchten dieses Erlebniss aber nicht missen.

Samstag, 16. Juli 2011

Audi 100 und andere Autos aus Europa

Diesen Schnappschuss machten wir am östlichsten besuchten Ort auf unserer Reise.
(N 42.4887, O 78.4087) Wir sahen hier in Kirgistan viele Autos mit D, NL oder GB Landeskennzeichen, jedoch mit Kirgisischen Nummernschildern. Besonders beliebt sind die Audi 100 mit Starrachse und die Mercedes. Eine solche Dichte mit diesen Marken haben wir nicht mal in Europa!
Unser Auto wollte uns ein Herr auch abluchsen. Er bot uns 10 Jaks und seinen alten Ford.

Endlich mal eine Kirche - Karakul (am Yssik-Köl)

Nach dem Moscheen Überdruss in Usbekistan freuten wir uns diese russsich-orthodoxe Kirche zu besuchen. Diese wurde in den 90'er Jahren renoviert, da sie unter den Soviets als Club zu dienen hatte. Neben schönen Ikonen ist zu bemerken, dass diese Kirche ohne Nägel gebaut wurde. Als wir sie betraten, war gerade eine Art Messe im Gang mit der Segnung eines kleinen Babys. Der Kirchenchor, bestehend aus 5 Frauen und Mädchen, begleitete singend die Zeremonie.

Südfrankreich-Strandleben am nicht touristischen Südufer des Yssik-Köls

Das Wetter meinte es in Kirgistan nur gut mit uns, wenn wir fotografieren wollten. Entweder schon beim Kochen spätestens beim Essen war Hektik angesagt, da es schon wieder regnete.

Dienstag, 12. Juli 2011

13.7.2011 -DANKE + Verlassen des Backofens

Vielen lieben Dank für all die netten Kommentare und Wünsche, die uns über den Blog und die Emails erreichen. Trotz der Fremde sind wir gar nicht so weit weg.

Wir werden ab morgen die Kühle der Berge nochmals geniessen für einige Tage. Das Internet wird uns dabei nicht begleiten...

Bishkek - Kirgistans Hauptstadt

Die prunkvollen Protzbauten aus der Sowietzeit sind immer noch da, manchmal werden sie auch noch benutzt, als Präsidentenpalast, weisses Haus, Akademie der bildenden Künste.

Die Stadt hat keine Must-Sees und so sind wir froh, dass es mit dem russischen Transitvisen in einer Rekordzeit von 1,5 Stunden geklappt hat. Dies war nicht ganz offensichtlich, die Botschaft bearbeitet nur am Dienstag und Donnerstag zwischen 14.00 und 16.00 Visaanträge. Über die Kosten schweigt des Sängers Höflichkeit.

Nun sind wir frei mit unserer Weiterreise zu planen und geniessen.

Begegnungen

Die Kirgisen sind ein neugieriges und freundliches Volk. Wir werden oft eingeladen, auch wenn wir möglichst weitab von Jurten parkieren. Der Kumys (vergorene Stutenmilch) wird neben Tee, Brot, frischer Confiture und Butter gereicht. Ablehnen liegt nicht drin, das wäre zu unhöflich. Je nach Alter ist er auch nicht so schlecht ...

Die Kinder können noch kaum gehen, so werden sie aufs Pferd gesetzt. Kein Wunder haben manche auch O-Beine.

Song Köl -Das blaue Juwel der Nomaden

Nach dem Grenzübertritt fuhren wir direkt nach Arslanbob. Ein Dorf, das bekannt ist wegen seinen Walnusshainen. Unsere Freunde Bianca und Florian haben einen schönen Stellplatz am Fluss gefunden. Es sah aus wie bei uns in den Alpen.

Wir zogen weiter ostwärts zum Song Köl - eines der Wahrzeichen von Kirigstans Naturschönheit.

Die Kirgisen ziehen im Sommer auf die Alp - ins Jailoo. Die unendliche Weite und das freie Leben wurde von Dschinigs Aitmatov in mehreren Büchern sehr eindrücklich beschrieben.

Sonntag, 10. Juli 2011

Abschied von Tadjikistan

Kaum ist die Grenze zu Kirgistan passiert wird es grüner. Die ganz hohe Höhe und die Kargheit liegen hinter uns. Am den Berghängen ist es grünlich und es weiden neben Ziegen und Schafen auch Kühe und Pferde.
Die Strassenverhältnisse sind aber noch nicht wirklich besser.....

Die unendlichen Hochtäler im Eastern Pamir

Je östlicher man kommt, desto verlassener und ärmer wird die Gegend. Uns hat die Weite , Stille und Kargheit so sehr beeindruckt.

Der höchste Pass auf unserer Reise

Wieder ein Etappenziel erreicht - der Ak-Baital Pass, gemäß unseren Recherchen der höchste fahrbare Pass der Welt, neben dem Kunjerab-Pass auf dem Karakorum Highway. Unser Auto marschierte ohne Höhenermüdung drüber; moderne Einspritztechnik sei dank.

Begegnung am Zor-Kul

Diese Fau wohnt mit Ihrer Familie weitab. Die nächsten Häuser sind ca 4 30kmh-Autostunden weit weg. Touristen wie wir sind natürlich die grosse Attraktion, denn nur Selbstfahrer mit 4x4 und ein paar "irre" Velofahrer verirren sich hierher. Man braucht auch ein spezielle Bewilligung, die kriegt man in Dushanbe oder man verlegt sich aufs Diskutieren und schiebt 30 USD.

Toyota-Hotel im Pamir

In der Nacht ist es auch im Sommer so kalt, dass kleinere Bäche zufrieren. Neben der hochgelobten Standheizung wurden auch allerlei Fliese und Kappen angezogen.

Offroad am Zor-Kul

Die lange Anreise hat sich so gelohnt, mit Weitblick, klarer Luft und atemberaubendem Blick in den Hindukush.

Pamir Highway und die Offroad-Möglichkeiten

Der Pamir Highway von Osh (Kirgistan) bis nach Khorog (Tadjikistan) ist ausser den Pässen in hervorragendem, asphaltiertem Zustand. Ab und zu, vielleicht 1x pro Stunde, sieht man ein anderes Fahrzeug, ein chinesischer Lastwagen oder ein Taxi-Büsli.
Wir haben uns eine Route ausgesucht, etwas ausserhalb und dort war Offroad angesagt. Unzählige Bäche und trockene Bachbetten waren zu durchqueren.

Essen im Pamir

Wir hatten uns in Khorog, zu Beginn des Highways mit Frischgemüse eingedeckt. Tomaten, Auberginen, Zwiebeln, Gurken sind für die paar Tage hier oben die Basis zum Essen zusammen mit Reis oder Spagetthi oder Beutelsuppe.

Mitarbeiter der Pamir Energy

Am Ende des Yashil Kuls befindet sich ein ganz, ganz kleines Wasserkraftwerk. Die 4 Mitarbeiter betreuen es. Sie sind ca 30 km vom nächsten Dorf und 2.5 Stunden Autofahrt weit weg. Besuch wie der unsere ist eine tolle Abwechslung für sie. Den frisch gefangenen Fisch wollten sie gleich für uns in den Topf werfen, Beat konnte dies aber mit viel Überredungskünste verhindern.

Einsamkeit auf 3800 m.ü.M.- Yashil Kul

An diesem See war unsere erste Übernachtung im Pamir Gebirge. Tagsüber an einem windstillen Plätzchen mit Sonne ist es gut an die 30 oC. Doch der Wind ist kalt und bei Sonnenuntergang ist das Auto mit Standheizung ein wunderbarer Zufluchtsort. Dazu hatte es oberhalb des Sees eine Hot Spring welche wir am Morgen zum Baden nutzten.

Auf dem Pamir Highway

Es ist schon abenteuerlich diese Strasse, aber nicht so wie die Brücke. Diese wird von Einheimischen benutzt, wenn auch mit grossem Respekt.

Anreise zum Pamir Highway

Von Dushanbe bis Khorog sind es 625 km. Es gibt eine südliche Route, die ist fast 100 km länger und führt der afghanischen Grenze entlang. Die Strasse ist ganzjährig befahrbar und soll aber in einem schlechten Zustand sein. Die Nordroute soll bis Obigarm (rund 100km) super sein und nachher superschlecht. Der Manager vom Guesthouse hat uns ausdrücklich die Südroute empfohlen aus Sicherheitsgründen, Taliban und Check Points.

Spontan haben wir uns für die Nordroute entschieden, wenn schon schlecht, dann 100 km weniger ...
Von irgendwelchen Problemen natürlich keine Spur abgesehen von der Strasse.